Insgesamt ist die EPEX Spot, also der Spotmarkt der EEX, in vier unterschiedliche Marktregionen unterteilt: Frankreich, Schweiz sowie Deutschland und Österreich. Für die einzelnen Marktregionen wird der Handel noch einmal nach den jeweiligen Übertragungsnetzbetreibern unterschieden. In den Märkten Deutschland und Österreich müssen die Gebote der Auktionen für den kommenden Tag bis jeweils 12 Uhr mittags abgegeben werden. Die Ergebnisse der entsprechenden Zuschläge werden um 12:40 jeden Tages veröffentlicht. Ab 15:00 Uhr ist es bereits möglich, Intraday-Handel für den Folgetag zu betreiben.
Der Handel ist anonymisiert und findet an allen Tagen, inklusive der Feiertage, statt. In der Regel werden im Day-Ahead-Handel jeweils volle Stunden gehandelt, allerdings werden auch einige standardisierte Blockgebote wie der klassische Base- oder Peakload oder auch ausgefallenere Blöcke wie etwa der Morning-Block angeboten.
Aus dem Schnittpunkt von nachgefragter und angebotener Menge ergibt sich schließlich der Markträumungspreis für das jeweilige Produkt des Day-Ahead-Handels (etwa für eine bestimmte Stunde des Folgetags oder einen Block). Dieser Markträumungspreis ("Market Clearing Price"), im Grunde genommen das letzte bezuschlagte Gebot, wird anschließend von allen Marktteilnehmern für das jeweilige Produkt bezahlt. Das Prinzip des markträumenden Preises ist Grundlage des Merit-Order-Effekts.
Die Mindestmenge, die gehandelt werden kann, beträgt 0,1 MWh. Für den Day-Ahead-Handel ist ein Preisrahmen definiert, der zwischen -500 €/MWh und 3.000 €/MWh liegt. Über die Blöcke von einer Stunde hinaus ist es jedoch auch möglich, frei definierte Blöcke zu handeln. Bei Blockgeboten darf die Menge 400 MW nicht überschreiten und pro Teilnehmer dürfen nur 100 solcher Blöcke pro Tag gehandelt werden. Aus dem Durchschnitt aller am Day-Ahead-Markt gehandelten Stundenkontrakte eines Tages errechnet sich der Börsenindex Phelix (Physical Electricity Index).
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Der Day-Ahead-Markt weist eine starke grenzüberschreitende Prägung auf, die in letzter Zeit allerdings aufgrund struktureller Probleme, unter anderem an den Grenzkuppelstellen, teilweise wieder aufgelöst wurde. So war der deutsche Day-Ahead-Markt über eine gemeinsame Gebotszone mit Österreich und Luxemburg verbunden, die Bindung zu Österreich wurde jedoch am 1. Oktober 2018 wieder gelöst, die Gründe erfahren Sie in diesem Blogbeitrag. Nach wie vor wird aber ein Clearing der Gebote mit weiteren europäischen Staaten, nämlich Frankreich, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Dabei werden die günstigsten Gebote an den nationalen Day-Ahead-Märkten für den Bedarf aller 15 gekuppelten Märkte herangezogen, bis die physikalischen Transportmöglichkeiten zwischen den Staaten Grenzkuppelstellen ausgeschöpft sind. Dadurch wird sichergestellt, dass die günstigsten Anbieter zum Zuge kommen und ein einheitlicher Preis auf den nationalen Day-Ahead-Märkten entsteht.
Die aktuellen Preis- und Marktdaten des Day-Ahead-Handels veröffentlicht die EPEX SPOT auf ihrer Webseite.
Jahr | Handelsvolumen der Day-Ahead-Märkte in Terrawattstunden |
---|---|
2015 | 507 |
2016 | 467 |
2017 | 464 |
2018 | 485 |
2019 | 502 |
2020 | 504 |
Datengrundlage: Jahresberichte und Pressemeldungen der EEX
Hinweis: Next Kraftwerke übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Der vorliegende Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.