Unter Contract for Difference versteht man in der Energiewelt ein Fördermodell, bei dem sowohl die positiven als auch negativen Abweichungen von einem festgelegten Referenzpreis an den Vertragspartner ausgezahlt werden. Das bedeutet, dass eine Mindestvergütung garantiert, die Erlöse jedoch gedeckelt werden Man spricht in diesem Kontext auch von einer symmetrischen Marktprämie.
Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Stromsystem und den damit verbundenen beabsichtigten Veränderungen der Instrumente auf EU-Ebene sind CfDs aktuell verstärkt in den Fokus gerückt. Die Veränderungen sollen zum einen dem Ausbau der Erneuerbaren Energien dienen, zum anderen ist es Ziel, exorbitant hohe Strompreise – wie sie in Spitzenzeiten der Energiekrise auftraten und insbesondere die Endkonsumenten belasteten – dauerhaft zu vermeiden. Die EU sieht in CFDs eine Möglichkeit, Erneuerbaren Energien zu fördern und gleichzeitig Einnahmen von Anlagenbetreibenden, die eine fixierte Obergrenze überschreiten, wieder abzuschöpfen. Bei hohen Börsenpreisen kann der Staat durch die Abschöpfung Einnahmen generieren und diese der Allgemeinheit zugutekommen lassen. Zugleich bieten CfDs für Anlagenbetreibende eine hohe Investitionssicherheit. Folgende CfD-Modelle können von staatlicher Seite zur Abschöpfung in Hochpreisphasen genutzt werden. Ein für Deutschland präferiertes Modell gibt es bislang noch nicht.
Bei dem stündlichen CfD Modell erhält der Anlagenbetreibende eine Förderung, wenn der stündliche Referenzpreis unter dem anzulegenden Wert liegt. Liegt der stündliche Referenzpreis hingegen über dem anzulegenden Wert, muss der Anlagenbetreibende die Differenz zwischen anzulegendem Wert und Referenzpreis zurückzahlen. Der anzulegende Wert wird in der Regel im Rahmen eines Gebotsverfahrens ermittelt und bleibt für die Förderungsdauer konstant. Das heißt, während dieser Zeit erhält der Anlagenbetreibende immer diesen Wert ausgezahlt. Der Referenzpreis ergibt sich dabei aus folgenden Möglichkeiten der Marktwert-Berechnung:
Insgesamt ähnelt das Modell dem der fixen Einspeisevergütung.
Bei dem auf Monatsbasis beruhenden CfD Modell verhält es sich ähnlich wie bei dem Modell auf Stundenbasis außer, dass sich die zeitliche Dimension von einer Stunde auf einen Monat verändert. Die Berechnung des Referenzpreises sieht wie folgt aus:
Auch bei diesem Modell gilt: Liegt der Referenzpreis über dem anzulegenden Wert, hat der Anlagenbetreibende eine Rückzahlungsverpflichtung. Liegt der anzulegende Wert hingegen darunter, erhält er eine Förderung – nämlich die Differenz zwischen anzulegendem Wert und Referenzpreis.
Der jährliche CfD ähnelt in Teilen ebenfalls dem CfD-Modell auf Stundenbasis. Allerdings werden bei diesem Modell die beiden Referenzpreise auf Basis jährlicher Marktwerte errechnet. Die Berechnung sieht wie folgt aus:
Anlagenbetreibende bekommen die Differenz je eingespeister kWh ausgezahlt, wenn der jährliche Referenzpreis unter dem anzulegenden Wert liegt. Ist der jährliche Referenzpreis jedoch höher, sind sie dazu verpflichtet, die Differenz je eingespeister kWh an den Staat zu zahlen.
Das CfD auf Cap-and-Floor Basis zeichnet sich durch einen Korridor aus innerhalb dessen der Betreibende Erlöse erzielen kann. Dieser Korridor wird durch den Floor als unterste Grenze und die Cap als oberste Grenze eingefasst. Innerhalb dieses Marktwertkorridors erhält der Betreibende weder eine Förderung noch muss er etwas an den Staat zurückzahlen. Rutscht der Marktwert innerhalb einer definierten Periode (z.B. ein Jahr) hingegen über die Cap, sind Rückzahlungen an den Staat fällig. Liegt der Marktwert unter dem Floor – und damit unterhalb des Korridors – erhält er eine Förderung.
Hinsichtlich der Bestimmung von Cap and Floor gibt es bei diesem Modell verschiedene Möglichkeiten:
Im Dezember 2023 beschloss die Europäische Union, dass künftig ausschließlich zweiseitige CfDs, basierend auf einem Cap und Floor System, die Förderung erneuerbarer Energien in der EU sichern sollen. Mitgliedstaaten haben dennoch weiterhin die Möglichkeit, alternative gleichwertige Fördermechanismen zu nutzen, sofern die Preise wie bei den zweiseitigen CfDs nach oben begrenzt werden. Die konkrete Ausgestaltung und Einführung dieser CfDs liegt in der Verantwortung der einzelnen Länder.
Hinweis: Next Kraftwerke übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Der vorliegende Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.