Stuttgart/Köln DA/RE – die Netzsicherheits-Initiative für Baden-Württemberg – hat die erste Phase des Pilotprojektes beendet und erstmals Redispatch-Kapazitäten von den Projektbeteiligten abgerufen.
In Phase 1 von April bis Juni 2019 haben die vier Einsatzverantwortlichen (MVV Trading, Next Kraftwerke, sonnen, Entelios), die drei Verteilnetzbetreiber (Netze BW, MVV Netze, Stadtwerke Schwäbisch Hall) und der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW die die Art und Weise des Datenaustauschs sowie den Koordinationsprozess definiert und ausgearbeitet. Nach erfolgter Abstimmung des Konzeptes wurden nun erste Abrufe von Pilotanlagen aus dem Verteilnetz für Redispatch-Zwecke gestartet. Abgerufen wurden Batterie-Heimspeicher, mehrere Biogas-Anlagen sowie ein Abfall- und ein Heizkraftwerk.
„Die Abrufe von Anlagen aus dem Verteilnetz stellen für uns einen wesentlichen Meilenstein dar, da sie zeigen, dass das Konzept praktikabel ist und wir nun erste Erfahrungen hinsichtlich der Praxistauglichkeit gewinnen können,“ erklärt Projektleiter Florian Gutekunst von der TransnetBW. „Besonders freut uns, dass wir diese Tests mit Anlagen sowohl in der Mittelspannung als auch in der Niederspannung durchführen konnten“, ergänzt Dr. Kilian Geschermann, Projektleiter von der Netze BW. „So wurde deutlich, dass es zunehmend darum geht, alle Flexibilitäten auf allen Spannungsebenen nutzbar zu machen“.
So ist jetzt die zweite Phase der Pilotphase eingeläutet. Jetzt werden weitere Abrufe bei den Anlagen durchgeführt und verschiedene Anwendungsfälle getestet. So geht es konkret darum, wie die Netzbetreiber den Abruf von Redispatch-Maßnahmen koordiniert auslösen können und ob die Informationskette so gestaltet ist, dass alle Beteiligten auf allen Spannungsebenen vollständige Transparenz über den Abruf und die gelieferte Leistung haben. In der folgenden dritten Phase sollen die Abrufe automatisiert erfolgen und die entsprechenden Datenwege dafür implementiert werden.
Lotte Lehmbruck
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