Welche Geschäftsmodelle lohnen sich für Betreiber von Biogasanlagen, wenn die bisher durch das EEG festgelegte Vergütung ausgelaufen ist? Dies ist die Kernfrage eines neuen Forschungsprojekts, an dem Next Kraftwerke teilnimmt. Das Projekt heißt: „Bioenergie – Potentiale, Langfristperspektiven und Strategien für Anlagen zur Stromerzeugung nach 2020“, kurz BE20plus. Die Projektpartner sind das Deutsche Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH, die IZES gGmbH, die Uni Stuttgart, die Uni Hohenheim, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH und die Next Kraftwerke GmbH.
Hintergrund für das Projekt ist die Annahme, dass die EEG-Förderung für einen Großteil der Biogasanlagen in den Jahren 2025 bis 2035 auslaufen wird. Deshalb haben sich die Projektpartner zusammengetan, um Geschäftsmodelle für die Zeit nach der EEG-Förderung zu identifizieren und zu evaluieren. Dazu werten sie Daten von Bestandsanlagen aus und kategorisieren diese nach Konversionstechnologie, Größenklasse und EEG-Altersgruppe. In einem nächsten Schritt erfolgt die Modellierung eines Referenzszenarios für die Nutzung der Bioenergie im Rahmen der Energiewende, welches verschiedene Energiewende- Szenarien bis 2035 unter Berücksichtigung der gesammelten Bioenergie-Daten simuliert. Das Ergebnis der Simulation soll dann Aufschlüsse über potentielle Erlöse und Kostenoptimierungen der Einzelanlagen liefern. Darüber hinaus bewerten die Projektpartner, wie und in welchem Umfang Bioenergieanlagen zukünftig einen Beitrag zu einer nachhaltigen, wirtschaftlichen und sicheren Stromversorgung leisten.
Next Kraftwerke begleitet das Projekt als Praxispartner und Schnittstelle zu Anlagenbetreibern. „Wir bringen unter anderem unsere langjährigen Praxiserfahrungen und Daten zu den aktuellen Vermarktungsprodukten und zukünftigen Erlöspotentialen ein. Außerdem beteiligen wir uns bei der Entwicklung zukünftiger Geschäftsmodelle und bewerten ihre Übertragbarkeit auf die Marktseite. Letztlich wollen wir die Vorteile der Bioenergie für das Energiesystem herauskristallisieren und uns für eine sachgerechte Bewertung dieser Vorteile einsetzen. Konkret nehmen wir uns vor, technologiespezifische Handlungsempfehlungen an unser Kundenportfolio sowie an Verbände und Politik weiterzugeben, um den systemischen Mehrwert von Biomasse auch zukünftig zu berücksichtigen“, sagt Jan Völpel, Projektverantwortlicher bei Next Kraftwerke.
Das Forschungsvorhaben läuft von November 2017 bis Oktober 2019 und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Ergebnisse werden den Anlagenbetreibern als Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen gibt es auf https://www.next-kraftwerke.de/unternehmen/forschung
Lotte Lehmbruck
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