Die Strommärkte erlebten einen ereignisreichen Monat mit Phasen der Entspannung aufgrund milden Wetters, einer windreichen Stromerzeugung und entspannten Gaspreisen, die sich abwechselten mit kurzzeitigen Phasen, die an kalte Dunkelflauten erinnerten. Die Preise im kurzfristigen Stromhandel zeigten eine entsprechend hohe Volatilität.
Am 6. November begann der Day-Ahead beispielsweise mit Preisen von 0 €/MWh in den Nachtstunden und stieg bis zum späten Nachmittag auf 151 €/MWh an. Besonders im letzten Drittel des Monats gab es Preisspitzen (am 30. November bei 261 €/MWh), möglicherweise aufgrund des einsetzenden kalten Wetters nach einem milden Monatsstart.
Im November erreichte der Spothandel einen Durchschnittspreis von 9,112 Cent pro Kilowattstunde über alle Stunden des Monats, was einem Anstieg um 4,28 % im Vergleich zum Vormonat entspricht. Dabei erzielten Windmüller an Land 7,653 Cent pro Kilowattstunde (+11,49 % zum Vormonat), Windmüller auf See landeten im Schnitt bei 7,915 Cent pro Kilowattstunde (+6,58 % zum Vormonat). Betreiber von Photovoltaikanlagen erzielten 8,525 Cent pro Kilowattstunde (+26,05 % zum Vormonat).
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung sank aufgrund wiederkehrender Windflauten und des saisonbedingten Ausscheidens der Photovoltaik auf den niedrigsten Stand seit März. Im November stammten "nur" 58 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.
Der Mangel an Solarstrom und die schwankende Windstromerzeugung führten zu einem insgesamt leicht erhöhten Preisniveau an den Spotmärkten. Dies spiegelte sich auch darin wider, dass erstmals seit dem Frühling weder die 4H- noch die 6H-Regel im November griffen, was bedeutet, dass gemäß § 51 EEG keine Kürzung des anzulegenden Werts erfolgte.
Trotz der uneinheitlichen Witterung blieb der Erdgaspreis erstaunlich stabil. Die Megawattstunde Erdgas startete am Day-Ahead-Markt mit 36,68 € im Monat und endete mit 41,56 € (+13,3 %). Besonders auffällig war die Angleichung der Spot- und Frontpreise, die ihren anfänglichen Spread im Verlauf des Monats verloren.
Im November verzeichneten die Terminmarktpreise für Strom einen kontinuierlichen Rückgang. Sowohl bei Base- als auch bei Peak-Produkten gab es starke Preisrückgänge. Das Base-Profil für das Frontjahr 2024 verbilligte sich von 117,12 €/MWh am ersten Handelstag des Monats auf 102,47 €/MWh am letzten Handelstag (-12,51 %). Hauptursache für den rückläufigen Trend am Terminmarkt dürfte die entspannte Lage bei der Erdgasversorgung sein.
Die Preise am Markt für kurzfristige Reserven zur Stabilisierung der Netzfrequenz, also am Regelenergiemarkt, fielen im November für alle ausgeschriebenen Reservearten. Bei konstanter Vorhaltung und Bezuschlagung von 1 MW an regelbarer Leistung erzielten Anbieter in der negativen Sekundärreserve einen Durchschnittspreis von 10.195 €/MW und in der positiven Sekundärreserve noch 7.356 €/MW. Auch die Minutenreserve (MRL) verbilligte sich, wobei Anbieter bei konstanter Vorhaltung und Bezuschlagung von 1 MW an regelbarer Leistung für die negative MRL 5.387 €/MW erzielten und für positive MRL lediglich 916,40 €/MW.
Hinweis: Next Kraftwerke übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Der vorliegende Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.
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