Der vergangene Monat war aufgrund der Jahreszeit stark von der deutschen Solarstromproduktion dominiert, während die Windenergie, abgesehen von wenigen Tagen, eher schwach ausfiel. Die Preisbildung am Spotmarkt richtete sich daher hauptsächlich nach der Sonnenenergie. Das bekannte Muster wiederholte sich: niedrige bis negative Preise um die Mittagszeit, gefolgt von einem Preisanstieg in den Abendstunden.
Im letzten Drittel des Monats wurde die Situation besonders spannend: Am 24. August fehlten während der Abendspitze etwa 1 Gigawatt an Leistung, was dazu führte, dass die Preise für Ausgleichsenergie, die bei Abweichungen von Prognosen gezahlt werden müssen, stark anstiegen. Zusätzlich wurde die Lage in den Sommermonaten durch die reduzierten Grenzkuppelkapazitäten zwischen Deutschland und Frankreich verschärft, was den Ausgleich von Engpässen durch internationalen Handel erschwerte.
Am 26. August fehlten abends sogar 1,7 Gigawatt im System, da die Winderzeugung stärker als erwartet zurückging und zusätzlich ein Gaskraftwerk die Stromproduktion einstellte. Händler, deren Bilanzkreis unterdeckt war, sahen sich vorläufigen Ausgleichsenergiepreisen von bis zu 13.159 €/MWh gegenüber. Ein ähnliches Muster war auch am 28. August in den Abendstunden zu beobachten, woraufhin am folgenden Tag verstärkte frühzeitige Zukäufe über den kontinuierlichen Intraday-Handel erfolgten. Dies führte dazu, dass der durchschnittliche Preis auf dem Intraday-Markt zwischen 19 und 20 Uhr auf über 500 €/MWh anstieg, und zwischen 20 und 21 Uhr auf über 600 €/MWh.
Abgesehen von diesen besonderen Ereignissen verlief der Stromhandel im August weitgehend ruhig. Der durchschnittliche Preis für einen Stundenkontrakt im Day-Ahead-Handel der Spotbörse betrug 8,205 Cent pro Kilowattstunde, was einem Anstieg von 21,2 % im Vergleich zum Vormonat entspricht. Photovoltaikanlagen erzielten im August einen Durchschnittspreis von 4,263 Cent pro Kilowattstunde, was einen Zuwachs von 19,9 % im Vergleich zu Juli bedeutet. Windkraftanlagen an Land erreichten 6,168 Cent pro Kilowattstunde (+23,7 % im Vergleich zum Vormonat), während Offshore-Windanlagen auf 6,804 Cent pro Kilowattstunde kamen (+17,7 % im Vergleich zu Juli).
Wie schon in den Vormonaten sahen sich Anlagenbetreiber auch im Juli mit einer Reduzierung des anlagenspezifischen anzulegenden Werts gemäß § 51 EEG konfrontiert. Ursache dafür waren weiterhin negative Preise im Spothandel. An sechs Tagen des Monats lagen die Preise für mindestens sechs aufeinanderfolgende Stunden unter null.
Die Preise am Terminmarkt für das Base-Frontjahr lagen im August nahezu konstant knapp unter der 100-Euro-Marke und damit weiterhin deutlich über dem diesjährigen Preisniveau am Spotmarkt. Peak-Kontrakte für das Frontjahr 2025 erreichten im August Höchststände von 110 €/MWh, sanken jedoch zum Monatsende auf etwa 105 €/MWh. Auch die Erdgaspreise blieben im August stabil und schlossen den Monat knapp unter der 40-Euro-Marke, was den höchsten Stand des laufenden Jahres darstellt.
Die Preise für kurzfristige Reserven zur Stabilisierung der Netzfrequenz, die von flexiblen Kraftwerken, Großverbrauchern und Batteriespeichern bereitgestellt werden, bleiben weiterhin auf einem hohen Niveau. Anbieter von negativer Sekundärregelleistung, wie zum Beispiel Bioenergieanlagen, konnten bei der Bereitstellung von 1 MW regelbarer Leistung 12.592 € erzielen, was einem Anstieg von 10,87 % im Vergleich zum Vormonat entspricht. Die Preise für die Bereitstellung regelbarer Leistung in den verschiedenen Produktsegmenten des Regelenergiemarkts blieben weitgehend stabil im Vergleich zum Vormonat. Einzig die Leistungspreise der negativen Minutenreserveleistung (MRL) stiegen deutlich um 24 % auf durchschnittlich 10.385 €/MW.
Betrachtet man die Preisentwicklung am Regelenergiemarkt im Detail, fällt besonders das letzte Drittel des Monats auf. Zwischen dem 21. und 26. August war die Mittagszeit von einer starken Einspeisung von Solarstrom (25-40 Gigawatt) und Windstrom (25-30 Gigawatt) geprägt. Dies führte zu einer hohen Nachfrage nach negativer Regelleistung, da die Residuallast in den stark negativen Bereich sank, zeitweise sogar auf -18 Gigawatt. Infolgedessen stiegen die Leistungspreise für negative Reserven an den betroffenen Tagen zwischen 12 und 16 Uhr deutlich an.
Hinweis: Next Kraftwerke übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Der vorliegende Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.
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