Negar Shariat und Lydia Lerche, zwei unserer Software Developerinnen geben uns Einblicke in ihre Arbeitsmethoden in der Entwicklung unserer Kundenplattform MEIK.
Der Betrieb eines Virtuellen Kraftwerks (VPP), bei dem tausende dezentrale Anlagen gesteuert und koordiniert werden müssen, basiert maßgeblich auf digitalen Lösungen inklusive innovativer Software-Programmierung. Die Aufgaben, die bei Next Kraftwerke anfallen, reichen von der Datenanalyse über automatisiertes Trading bis zum intuitiv bedienbaren Kundenportal, um die Effizienz, Zuverlässigkeit und Flexibilität des Virtuellen Kraftwerks sicherzustellen. Der Beitrag weiblicher Entwicklerinnen wird hierbei zunehmend bedeutsamer. Auch wenn die Energiewirtschaft und der Tech-Bereich immer noch männlich dominiert sind, wächst die Zahl der Entwicklerinnen stetig. Bei Next haben wir einen Frauenanteil von 19 Prozent in unseren Tech-Teams. Heute geben uns zwei davon, Lydia und Negar, Einblicke in ihre Arbeitsmethodik.
Jennifer Ziller: Hallo Negar und Lydia, euer Job ist es Mein Kraftwerk (MEIK), unser Kundenportal, anhand welchem Anlagen-Betreiber ihre Anlagen innerhalb unseres VPPs verwalten, zu updaten und bei Bedarf neue Features hinzuzufügen. Könnt ihr uns einen Einblick in eure Tätigkeiten und eure Arbeitsmethodik geben?
Lydia Lerche: Wir befassen und mit Frontend-Entwicklung und User Experience. Das heißt mit allem, was im Browser passiert und was User interaktiv anwenden können. Unser Ziel als Frontend-Entwicklerinnen ist es, die User Experience so positiv wie möglich zu gestalten, so dass User gerne mit unseren Tools – wie dem Kundenportal Mein Kraftwerk (MEIK) – arbeiten. Hauptaugenmerk unserer Arbeit liegt auf diesem MEIK-Portal, seiner Weiterentwicklung, der Fehlerbehebung und dem Support. Das Kundenportal ist eine Applikation, die in Frontend und Backend aktuelle Frameworks verwendet. Business- und Darstellungslogik sind so voneinander getrennt. Dadurch lassen sich die Darstellungskomponenten an anderen Stellen wiederverwenden und die Webseite kann effizient weiterentwickelt werden.
In unsere Arbeit integrieren wir moderne Vorhergehensweisen, wie beispielsweise Lean UX und Design Thinking. Diese Ansätze ermöglichen eine sehr kundenorientierte Produktentwicklung.
Jennifer Ziller: Wie tastet ihr euch an die Integration neuer Features heran?
Lydia Lerche: Nun, vor kurzem haben wir ein neues Feature in MEIK integriert, eine neue Funktion zur parallelen Fahrplan-Bearbeitung mehrerer Anlagen. Angefangen haben wir mit Kundeninterviews. Insgesamt haben wir, also Negar und ich, vier Poweruser, die MEIK sehr aktiv, also täglich nutzen, zu ihren Gewohnheiten befragt, um ihren Bedarf zu verstehen. Anhand eines Frageleitfadens erhielten wir einen qualitativ guten Einblick in ihre Arbeitsweise. Die Erkenntnisse haben wir geclustert und die Hauptaspekte auf ein Miro-Board übertragen. Beispielsweise haben wir interessante Einblicke zum Tagesablauf der Kunden und in Abhängigkeit dazu, auf welchen Endgeräten MEIK abgerufen wird, erhalten.
Negar Shariat: Uns war zuvor zwar bekannt, dass mehrere Anlagen mit einem Fahrplan bearbeitet werden sollten. Erst durch die Interviews haben wir herausgefunden, dass die Kunden teilweise Screenshots verwenden, um nebeneinander für mehrere Anlagen die Werte zu übertragen!
Lydia Lerche: So haben wir ein gutes Verständnis über die eigentlichen Probleme der Kunden bekommen. In Alleinarbeit und im Team entstanden Ideen, welche wir zusammengetragen und gefiltert haben. Eine unserer wichtigsten Prämissen war, dass Aussehen und Funktionalitäten so bleiben sollten, wie die Kunden sie kennen. Im Rahmen eines "Design Studios" (UX-Workshops, zur Ideen- und Designfindung, mittels einer Kombination von divergierendem und konvergentem Denken), haben wir alle im gesamten Team an Lösungsvorschlägen gearbeitet – teilweise mit handschriftlichen Skizzen. Die haben wir dann schrittweise zu einer anwendbaren, gemeinsamen Lösung zusammengefasst.
Negar Shariat: Anschließend haben wir ein Wireframe, also eine Art vereinfachter Entwurf einer Webseite oder Applikation, erstellt, welches wir an unseren Kunden getestet haben. Die Kunden hatten eine klare Aufgabenstellung und die Möglichkeit, sich bei geteiltem Bildschirm durchzuklicken. So konnten wir beobachten, ob sie die Aufgaben intuitiv, also ohne unsere Hilfe mittels der neuen Funktion umsetzen konnten.
Nach dem Release des Features haben wir Feedback bezüglich einer Übereinstimmung unserer und ihrer Erwartungen eingeholt. Dabei haben wir drauf geachtet, dass sie nur die Aufgabe hatten, Werte eines Fahrplans für mehrere Anlagen gleichzeitig anzupassen, um zu beobachten, wie sie mit dem neuen Fahrplan intuitiv zurechtkommen.
Jennifer Ziller: Wie haben die Kunden auf die Anfragen reagiert?
Negar Shariat: Unsere Poweruser waren sehr offen und haben sich gefreut, dass wir mit ihnen in Kontakt getreten sind. Sie waren gerne behilflich. Über diese Offenheit haben wir uns eigentlich am meisten gefreut. Denn wir haben gespürt, dass die Kunden MEIK für ihre Ziele brauchen und dankbar dafür sind, dass wir auf ihre Bedürfnisse eingehen. Das ist dann auch für uns schön, dass wir tatsächlich etwas bewirken.
Jennifer: Abschließend würde mich interessieren, was euch beiden besonders an eurer Arbeit bei Next gefällt?
Lydia Lerche: Ich habe früher als Frontend Entwicklerin in Agenturen gearbeitet. Da haben wir schnell mal was Schickes gebaut, das allerdings nur eine kurze Lebensdauer hat. Hier arbeiten wir längerfristig an einem großen Produkt, das wir stetig hinterfragen und verbessern. Dabei ist das Produkt nicht nur nützlich, sondern auch nachhaltig nützlich. Außerdem gefällt mir bei Next das wertschätzende Arbeiten miteinander. Wir arbeiten auf Augenhöhe, wir werden gehört und können Dinge beeinflussen. Außerdem kommen mir die flexiblen Teilzeitmodelle sehr entgegen. Next Kraftwerke bietet hier verschiedenste Möglichkeiten an, so dass sich die Arbeitszeit den aktuellen Lebensumständen anpassen lässt.
Negar Shariat: Mir gefällt vor allem die coole und freundliche Arbeitsatmosphäre. Bei Next kann man und frau ;-) locker und sich selbst sein. Wir haben Spaß im Team. Außerdem ist mir die Sinnhaftigkeit meiner Arbeit, sprich das Wissen darüber, dass ich für die Energiewende arbeite, sehr wichtig.
Und schließlich, den technischen Aspekt betreffend, gefallen mir die Möglichkeiten der individuellen Weiterentwicklung. Wir erproben neue Methoden und nehmen an Konferenzen und Workshops teil. Indem wir uns kontinuierlich weiterbilden können, arbeiten wir am neuesten Stand der Technik.
Jennifer Ziller: Danke euch beiden für die spannenden Einblicke.
Hinweis: Next Kraftwerke übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben. Der vorliegende Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.
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