Was bedeutet „Industrie 4.0“ für uns? Kurz gesagt: Crowdsourcing und digitale Vernetzung in der Energiewirtschaft. Denn Next Kraftwerke ist ein Kraftwerkbetreiber ohne eigene Kraftwerke.
Wir besitzen und betreiben also keine eigenen Stromerzeugungsanlagen, sondern bieten eine Plattform, auf der wir Stromproduzenten und Stromverbraucher per Internet und GPRS vernetzen. So bringen wir zwei Seiten des Strommarkts zusammen, die sich vorher kaum begegnet sind.
Wie kam es zu dieser Entwicklung? Im Jahr 2009 machten sich unsere beiden Gründer Hendrik Sämisch und Jochen Schwill im Zusammenhang ihrer Doktorarbeiten Gedanken darüber, welche Konsequenzen die beiden Megatrends der vorhergegangenen Jahre, die Energiewende und die Liberalisierung, insbesondere das in jenem Jahr von der EU geforderte Unbundling (die Entflechtung von Stromversorgung und Netzbetrieb), auf den Strommarkt haben würden. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sich vier interessante Effekte ergeben würden:
Um genau diesen Entwicklungen zum Strommarkt der Zukunft Rechnung zu tragen, gründeten Hendrik Sämisch und Jochen Schwill 2009 die Firma Next Kraftwerke. Ihr Gedanke war, die vorgestellten vier zukünftig dominanten Institutionen bzw. Akteure der Energiewelt intelligent miteinander zu vernetzen, sodass Stromerzeuger und Stromverbraucher flexibel auf Strompreissignale aus dem Markt und Regelbefehle der Netzbetreiber reagieren können. Auf Stromerzeugerseite bedeutet das zum Beispiel für eines der von uns vernetzten BHKW, dass es in Volllast fährt und wir seine produzierten Energiemengen an der Strombörse vermarkten. Gleichzeitig stellt es sein flexibles Leistungsband für die negative Regelenergie zur Verfügung. Wenn an einem Tag ein Sturm eine Viertelstunde früher anbraust als vorher prognostiziert und damit die Windstromproduktion in dieser Viertelstunde wesentlich höher ist als erwartet, fahren wir die Leistung des BHKW vollautomatisch herunter und drosseln damit seine Stromproduktion. So entlasten wir mit unserer Crowd das Stromnetz in Echtzeit und die flexiblen Erneuerbaren gleichen die Schwankungen der volatilen Erneuerbaren aus.
Auf der Verbraucherseite nehmen wir als Beispiel einen Gemüseproduzenten mit einem großen Kühlhaus, dessen Temperatur immer zwischen -1°C und +1°C liegen muss. Bei ihm liegt also eine gewisse Flexibilität vor, innerhalb der die Temperatur schwanken kann. Wenn nun morgens zwischen 8 und 9 Uhr der Stromverbrauch und die Strompreise gerade sehr hoch sind, schaltet der Gemüseproduzent auf unser Signal hin sein nach der Nacht vollgekühltes Kühlhaus aus. Nun steigt die Temperatur dort langsam an, bis sie um 9:30 Uhr bei +1°C liegt. In diesem Moment schalten wir vollautomatisch das Kühlhaus wieder ein, sodass es dann zu den entsprechend niedrigeren Preisen wieder runterkühlen kann. So reduziert der Gemüseproduzent seine Stromkosten über unseren variablen Stromtarif Best of 96 um bis zu 30% im Vergleich zum unflexiblen vorherigen Betrieb. Und das Stromnetz wird auch noch entlastet, weil während der ursprünglichen Last- und Preisspitzen die Nachfrage zurückgeht. So wird eine 100% erneuerbare Stromversorgung in Deutschland möglich!
Weitere Informationen und Dienstleistungen