Wave Trophy – dieser Name ist mittlerweile nicht nur Eingeweihten ein Begriff. Zum vierten Mal findet diese Rallye, welche die Öffentlichkeit für das Thema Elektromobilität sensibilisieren soll, statt. Next Kraftwerke ist dieses Jahr mit einem eigenen Team dabei.
Die Wave Trophy ist sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen oder Universitäten offen. Das Teilnehmerfeld reicht vom Technopark Luzern über eben Next Kraftwerke bis hin zur National University of Singapore. Auch das Zentralschweizer Fernsehen Tele1 ist mit zwei Fahrzeugen dabei und berichtet täglich in einer Themenwoche von der Wave. Die Wave bietet eine riesige Auswahl an Elektrofahrzeugen, die es zu bestaunen gibt: Vom umgebauten VW Käfer über einen Land Rover, Baujahr 1963, bis hin zum 17-plätzigen Elektrobus und 15 E-Bikes fährt bei der Rallye alles mit, was sauber und leise vollelektrisch fahren kann.
Und los geht’s! Mit dem Start in Stuttgart geht die Wave Trophy 2014 in die vierte Runde. Rund 80 Fahrzeuge aus 12 Ländern sind mit am Start. Dass Elektromobilität in den letzten Jahren gesellschaftlich an Zuspruch und Attraktivität gewonnen hat, sieht man auch daran, dass der Weltrekordversuch, mehr als 305 Elektrofahrzeuge für eine Parade zu versammeln, mit über 500 Fahrzeuge, die sich am Ende zusammenfanden, weit übertroffen wurde.
Nach der Weltrekordparade in Stuttgart ging es zum ersten Etappenpunkt in Bietigheim-Bissingen. Nach einer schönen Fahrt durch den Nordosten Baden Württemberg über Heilbronn erreichten wir Wolpertshausen, wo der erste Tag seinen Abschluss fand. Praktischerweise sorgte eine Solar-„Tankstelle“ in Wolpertshausen dafür, dass unser Wagen ohne CO2-Emissionen für die morgige Strecke wieder gut geladen ist.
Zum Auftakt des zweiten Rallye-Tages stand anfangs eine Reichweiten-Aufgabe auf dem Plan: Mit einer Ladung haben wir es 150 Kilometer weit mit unserem Zoe geschafft. Eine ordentliche Leistung, wie wir meinen. Auch wenn der Tesla das mit seiner potenziellen Reichweite von 400-800 Kilometer noch mal ein gutes Stück übertrifft.
Im Anschluss ging es durch die Gegend um Nördlingen. Die Dichte an Biogasanlagen ist in dieser Gegend enorm und lässt erahnen, welch große Rolle Biogas nicht nur in der reinen Stromversorgung sondern auch in der Stabilisierung der Stromnetze spielt. Denn wegen ihrer Regelbarkeit liefern Biogasanlagen heute schon zuverlässig Regelenergie und gleichen Schwankungen volatiler Energieträger wie Solar und Wind aus. Und was lag bei dieser Gelegenheit näher, als an einer der vielen Anlagen einen Zwischenstopp einzulegen?
Der dritte Tag der Wave startete mit einer Charging-Challenge, die wir für uns entscheiden konnten und als Sieger zehn Punkte für Next Kraftwerke geholt haben. Da der Start heute an der TU München lag, gab es die Gelegenheit, sich vorher verschiedene Lehrstühle und Bereiche der Hochschule näher anzuschauen.
Im Anschluss ging es zum malerischen Schloss Neuschwanstein, das wir mit den letzten Reserven so gerade eben noch erreicht haben. Da haben wir wohl nach der Charging Challenge nicht noch einmal richtig aufgeladen (Ups!). Aber so kamen wir an diesem Nachmittag wenigstens in den Genuss von zwei Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben werden: Die Spannung, ob wir noch ankommen UND den schönen Anblick des malerischen Schloss Neuschwansteins – insofern gibt es wirklich keinen Grund, sich zu beschweren.
Im Anschluss ging es nach Ofterschwang ins Allgäu, wo der Tag gemächlich und entspannend ausklang etwa mit der Filmvorführung von „Who killed the electric car“ von Chris Paine oder einem Saunabesuch - auch wenn das bei dem Wetter eine merkwürdige Option zu sein scheint.
Auf zur nächsten Runde!
Nach einem kurzen Aufenthalt machten wir uns nach Bregenz am Bodensee auf, wo zeitgleich der „evolution:m“-Kongress stattfand, der sich mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt. Einer der Vorträge drehte sich um die Schnittstelle von virtuellen Kraftwerken und E-Mobilität. Das finden wir natürlich spannend. Und die Idee, dass - in ein Smart-Grid/Smart-Metering-System eingebunden - auch Elektrofahrzeuge einen aktiven Beitrag zur Systemstabilisierung und effizienten Energienutzung beitragen können, ist gar nicht so abwegig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Auch wenn die Speicherfähigkeit einer Batterie bei einem Elektrofahrzeug für sich genommen nicht sehr hoch ist; vernetzt man aber hunderte oder sogar tausende solcher Speicher, entsteht die Möglichkeit, die gesammelte Energie sinnvoll zwischen zu speichern und gezielt zu verbrauchen. Perspektivisch ließe sich so selbst die Bereitstellung von Regelenergie bewerkstelligen. Projekte in diese Richtung wie das Plusenergiehaus des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, das in Berlin errichtet wurde und das Elektromobilität als aktives genutztes Speichermedium mit in die Nutzung einbezieht, zeigen, das an der Umsetzung bereits aktiv gearbeitet wird.
Aus Bregenz ging es über Friedrichshafen (inklusive eines Besuchs der Zeppelin-Werft) nach Konstanz und zur Insel Mainau – malerisch. An den einzelnen Zwischenstopps haben sich immer wieder Gespräche mit Passanten und Besuchern ergeben; und es ist schon spannend zu hören, dass das allgemeine Interesse an Elektrofahrzeugen doch recht hoch ist. Da weitreichende Informationen zu diesem Thema noch immer recht rar zu sein scheinen, ergeben sich fruchtbare Gespräche, in denen wir über unsere Erfahrungen in der Praxis berichten können. Morgen geht es ab in die Schweiz und ins letzte Drittel der Wave Trophy.
Über Rheinfelden ging es in die Schweiz. Beim Besuch des bekannten Wasserkraftwerks am Rhein konnten wir uns von der Wirkungsmächtigkeit des Flusswasserkraftwerks mit seinen 100 MW Leistung überzeugen.
Heute standen bei der Trophy einige Schulbesuche auf dem Programm, bei denen die Schüler den besten Wagen wählen sollten. Wir haben in diesem Zuge ein paar der Schulkinder gefragt, was ihre Einschätzung zum Thema Elektromobilität ist. Überraschenderweise stand ein großer Teil E-Autos eher skeptisch gegenüber.
Mehr Bergetappe geht kaum. Nach einem kurzen Aufenthalt im schönen Schwyz ging es auf Serpentinenfahrt Richtung Andermatt und von da aus weiter über den Furkapass in 2.429 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Unser Eindruck: Der Zoe kommt mit den Passstraßen besser klar als so mancher Benziner. Und der Ausblick ist natürlich phänomenal. Mit Sicherheit ist die heutige Strecke eines der Highlights der Wave Trophy.
Mehr zum Nachlesen
Weitere Links:
Im Youtube-Channel von Louis Palmer, dem Organisator der Wave Trophy, findet man ein schöne Sammlung an Videos der Rallye
Weitere Informationen zur Wave Trophy 2014 finden sich auch auf der Webseite der Wave.
Weitere Informationen und Dienstleistungen